Otfried Preußler: Die kleine Hexe

Kirche der Bücher: Gewissenruh 30.04.2025, 16 Uhr


Magie ist `In´. Das war nicht immer so. Jahrhundertelang wurden Hexen und Zauberer als Schreckensbilder aufgebaut, mit denen man Kindern Angst einjagte. Otfried Preußler trat dem von fast 70 Jahren entgegen, indem er die Geschichte von der kleinen Hexe erfand – zunächst einmal, um seinen eigenen Kindern solche Ängste zu nehmen.

Die Bücher von der kleinen Hexe, dem kleinen Gespenst, dem kleinen Wassermann entführen die Kinder eigene Welten, die aber überschaubar bleiben und von daher den Hörern und Leserinnen Geborgenheit bieten. Doch natürlich gibt es stets auch Bedrohliches – denn ohne Gefahr keine spannenden Geschichten! Die kleinen Helden müssen lernen, mit Gemeinheiten fertig zu werden, Schwierigkeiten selbständig zu meistern – und entwickeln dabei ein Gefühl für richtiges und was falsches Handeln. Der kleinen Hexe steht dabei der mürrische Raben Abraxas als guter Freund zur Seite, der etwas mehr Lebenserfahrung hat, aber die erst 127 Jahre junge Hexe selbst entscheiden lässt.

Der Geschichtenerzähler Otfried Preußler nimmt die kindliche Weltsicht ernst. In seiner Sprache mag das Buch etwas altbacken daherkommen, „aber für mich macht genau das den Reiz aus. Gerade durch heute nicht mehr gebräuchliche Wendungen und Begriffe wie Buckelkorb, Holzklauben und Gemischtwarenladen erhält das Buch seinen gemütlichen Märchencharakter.“

(Rezension Dominik Schiffer vom 25. April 2024 unter:  https://seitenwaelzer.de/tatsaechlich-gelesen-die-kleine-hexe-otfried-preussler )