Daniel Quinn: Ismael

Kirche der Bücher: Gewissenruh 16.03.2025 18:00

Wie würde sich die Weltgeschichte lesen, wenn sie nicht von Menschen, sondern von den Tieren geschrieben worden wäre? 

Ein Mann liest eines Tages in der Zeitung eine seltsame Annonce:
»Lehrer sucht Schüler mit ernsthaftem Verlangen, die Welt zu retten.« Er ist abgeklärt genug, um zu wissen, dass das nur ein Trick sein kann. Enttäuscht denkt er an die idealistischen Aufbrüche der 68er Jahre, die er als Student erlebte. Er hat auch die esoterische New-Age-Welle in den
80ern mitbekommen, die sich bei vielen nur als vorübergehende Life-Style-Mode entpuppte. Von daher ist ihm klar, dass hinter dieser Offerte wieder nur irgendein Guru stecken kann, der nach profitablen Jüngern fischt.

Trotzdem lässt ihn die Herausforderung, die in Anzeige steckt, nicht los und er beschließt, dem Angebot nachzugehen – wenn auch vielleicht nur, um sich seine Vorurteile bestätigen zu lassen. Was er vorfindet, ist jedoch völlig anders, als er es sich ausgemalt hatte.

Der Autor Daniel Quinn, der über zehn Jahre an „Ismael“ gearbeitet hat, ist ein ehemaliger Trappistenmönch, lebte also nach den Regeln eines strengen Schweigeordens. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass er eine andere Weltsicht entwickelte als die meisten Menschen. Man muss sich dieser anderen, verblüffend schlüssigen Denkweise nicht anschließen, aber:

„Ismael kann Deine Weltanschauung auf den Kopf stellen, wenn Du eine hast. Es kann Dir aber auch helfen, mit dem Weltanschauen anzufangen.“ (Rezension: https://www.lovelybooks.de )

Daniel Quinn wurde für seinen Roman „Ismael“1991 mit dem Ted Turner Award, dem höchstdotierten Literaturpreis Amerikas ausgezeichnet.